Coronacouture

Coronacouture

Diese Serie zeigt Bühnenkünstlerinnen und -künstler in ihrem privaten Umfeld in Zeiten der Corona-Pandemie. Normalerweise leben sie davon, im Dienst verkleidet zu sein. Seit Frühling 2020, zu Zeiten des ersten Shutdowns in der Corona-Pandemie, war es genau umgekehrt: Weil zum historisch ersten Mal seit Jahrzehnten auch Theater geschlossen waren, konnten die Künstlerinnen und Künstler ihren schauspielerischen Dienst nicht antreten, dafür aber waren sie im Privaten immer mit ihrem ganz individuellen Mund- und Nasenschutz auf eine für Mitteleuropa neue Art verkleidet - ohne Bühne und Publikum. Der Mund- und Nasenschutz als einfachste Maßnahme gegen Ansteckungen wird in all seinen gestalterischen Ausprägungen als Symbol dieser Tage lange noch in Erinnerung bleiben und wird somit immer sinnbildlich für das Jahr 2020 stehen. Die Abgelichteten sind immer bei abendlichem Dämmerlicht in Szene gesetzt worden. Die Fotoserie konnte durch ein Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen ermöglicht werden.


Unfallwagen

Unfallwagen

Über Verkehrsunfälle wird in der Tagespresse gern mit Fotos berichtet. Auch im Fernsehen gibt es Sendungen, die täglich ausführlich minutenlang und bilderreich über Verkehrsunfälle berichten. Stellvertretend für Verletzte und Tote stehen Wracks für den Horror des Zusammenpralls. Bilder davon sind oft nur eine grotesk-schaurige Inszenierung für den Leser und Zuschauer daheim. In der seit dem Jahr 2009 stetig fortlaufenden "Unfallwagen"-Serie werden Miniaturautos von Amac Garbe im Maßstab 1:55 präpariert und auf deutschen Straßen abgelichtet. Die Serie wirft einen Blick, ohne Personenschaden, auf die weit verbreiteten, durchaus fragwürdigen Unfallfotorubriken. Außerdem geht die Serie der Frage nach, weshalb in Deutschland in ihrer Heftigkeit eigentlich vermeidbare Unfälle als normal wahrgenommen werden. Statistiken zeigen ein klares Bild: Fahrzeuge mit Verbrennermotor und das fehlende Autobahn-Tempolimit begünstigen immer wieder besonders zerstörerische Unfälle. Im Mittelpunkt der "Unfallwagen"-Serie steht jeweils ein Autowrack – zentral und zerstört.


Kollateralfotos

Kollateralfotos

Am Rande von Fototerminen tauchen immer wieder zufällig Dinge auf, die auf Arbeitsplätzen wie Schreibtischen, Werkbänken und Ablagen meistens deplatziert wirken. Auch kreuzen in der Öffentlichkeit verloren gegangene Gegenstände den Arbeitsweg. An Ort und Stelle abgelichtet, runden diese ungeplanten Motive den jeweiligen Fotoeinsatz auf spezielle Weise ab: Dieser fotografische Beifang lässt eine Sammlung von verspielt-skurrilen Dingen entstehen, die unscheinbare Zonen des Alltags näher beleuchtet.


Familienbilder

Familienbilder

Die Fotoserie „Familienbilder“ ist ein Einblick in die kinderreiche Stadt Dresden, mitten in Zeiten des demographischen Wandels. Die seit 2008 fortlaufende Serie umfasst Motive von Familien aus Dresden in jeweils deren Lieblingsraum zu Hause, mit mindestens einem Kind, welches im 21. Jahrhundert geboren wurde. Hintergrund dieser kleinen Bestandsaufnahme: In Dresden werden besonders viele Kinder geboren. Die Geburtenstatistik der sächsischen Landeshauptstadt trotzt damit dem bundesdeutschen Trend. Seit 2002 steigen dort die Neugeborenenzahlen stetig. Diese Kinder des neuen Jahrtausends werden in ihrem derzeitigen Lebensumfeld abgelichtet. Stets bewusst so, dass der Alltag für wenige Augenblicke still steht.


Uhrwerk

Uhrwerk

Zeit kann nicht stehen bleiben. Aber Zeitanzeigen können sehr wohl stehen bleiben. Zum Beispiel bei alten, ausgedienten, defekten Uhren und Weckern. Oft stehen solche Gerätschaften verstaubt in unaufgeräumten Ecken in privaten Haushalten herum oder kommen als reine Dekoration zu späten Ehren. So sind diese zeitlosen Zeitmesser kleine Zeugen aus vergangenen Zeiten deren Zeiger zwar für immer still stehen, aber dennoch zweimal am Tag für einige Augenblicke die korrekte Zeit anzeigen. Die im Jahr 2011 begonnene Fotoserie beinhaltet Motive von altem Uhr-Werk in ganz Europa.


Scherzkekse beim Naschen

Scherzkekse beim Naschen

Zwischen den Hauptmahlzeiten nascht fast jeder gern mal etwas. Ganz gleich ob salzig, süß, klein oder groß: es wird gelutscht, geknabbert, geschleckt, geknuspert – all das meistens nur beiläufig, nebenbei, ohne besonderen Anlass. Die seit dem Jahr 2010 wachsende Foto-Serie „Scherzkekse beim Naschen“ nähert sich diesem Thema und zeigt deutsche Künstler aus dem unterhaltsam-komischen Fach beim Naschen ihrer liebsten Leckereien. Extra für die Kamera. So wird das Nebensächliche, das Versteckte für einen Augenblick genüsslich überhöht zelebriert. Natürlich mit der gebührenden Freude am Herumalbern.


Stoffsachen

Stoffsachen

Alle denkbaren Stoffarten aus dem alltäglichen Umfeld kommen bei dem seit 2006 wachsenden Projekt vor das Makroobjektiv. Je nach Faltenwurf und Position geht von unscheinbaren Kleidungsstücken eine eigene farbintensive Dynamik aus.


Unter Lampen

Unter Lampen

Bei der fortlaufenden Fotoserie „Unter Lampen“ entfalten Lampenschirme – aufgenommen von unten im 90 Grad Winkel, bei bestimmten Belichtungsbedingungen – eine ungeahnte symmetrische Zweidimensionalität. Aus der Ferne betrachtet, erinnern die geometrischen Formen an Tapetendrucke, Lichtstanzen, Kristalle, Blumenornamente und vieles mehr. Genauer hingeschaut, sind die abgelichteten Leuchten durchaus zu erkennen. Auch weisen sie Mängel auf, sind schief oder verschmutzt. Eben so, wie sie in Sälen, Foyers, Wohnzimmern, Küchen und anderen Orten in Deutschland vorgefunden werden. Seit Projektbeginn im Jahr 2005 bildet diese Serie eine stetig wachsende Sammlung von Hängeleuchten, die sich im Gebrauch befinden. Zudem besitzt „Unter Lampen“ einen dokumentierenden Charakter, da Hängeleuchten in Deutschland angesichts neuer Beleuchtungskonzepte an Beliebtheit verlieren.